Aktuell steht ein Riesenrad am Königsplatz in München, welches eine großartige Fotokulisse abgibt. Diese tolle Möglichkeit wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und bin nachts dorthin gefahren. In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen bei der Nachtfotografie in der Stadt.
Das Setup
Prädestiniert für die Fotografie bei Nacht sind Objektive mit möglichst kleiner Blendenzahl, da diese ihre Blende weiter öffnen können und somit mehr Licht auf den Sensor durchlassen. Mit f/1.2 beispielsweise ist es kein Problem auch bei Nacht großartige Freihandaufnahmen zu erzeugen. Ein weiterer Pluspunkt dieser Art von Objektiven ist das wunderbare Bokeh das automatisch durch die vielen Lichter in Städten entsteht.
Aber auch Objektive mit größeren Blendenzahlen eigenen sich durchaus für die Fotografie bei Nacht. Dafür würde ich aber meist ein Stativ empfehlen. Deshalb hier der erste Tipp: Immer ein Stativ im Gepäck haben, dies erweitert auch die kreativen Möglichkeiten enorm.
Dies wirkt auch gleichzeitig gegen ein großes Problem, die Lichtempfindlichkeit des Sensors, besser bekannt als ISO Wert. Über dessen Erhöhung lässt sich das Bild im Austausch gegen den Verlust von Bildqualität aufhellen. Ein grober Richtwert bei Vollformatkameras ist ISO6400, höher Werte würde ich vermeiden. Mit einem Stativ kann dieses Problem ganz einfach umgangen werden.
Zeit kreativ zu werden
Ab der Dämmerung kommen die Lichter der Stadt richtig schön zur Geltung. Besonders bewegte Lichter wie die eines Riesenrads oder die vorbeifahrender Autos eignen sich sehr gut für Langzeitbelichtungen.
Im Falle des Riesenrads empfand ich eine Belichtung größer als 4s zu lang, da ansonsten die Licht Pfade zu sehr verschwimmen und für meinen Geschmack zu viel Struktur verloren gehen würde. Deshalb würde ich immer etwas Zeit einplanen, damit Vorort mit verschiedenen Kameraeinstellungen experimentiert werden kann.
Eine zweite kreative Möglichkeit sind die Spuren der Lichter von vorbeifahrenden Autos. Viele kennen sicherlich einige schöne Beispiele wie unten zu sehen. Im Vergleich zum Riesenrad kann hier eine längere Belichtung gewählt werden, da in einer größeren Zeitspanne die Chance größer ist, dass viele Autos ihre Spuren auf dem Kamerasensor hinterlassen und somit den gewünschten Effekt erzeugen.
Der wichtigste Tipp wie immer: Schnappt euch eure Kamera und probiert es selber aus. Die Fotografie ist hauptsächlich ein Lernprozess und die Erfahrungen in den unterschiedlichen Aufnahmesituationen müssen selber gemacht werden. Vielen Dank für den Besuch und hoffentlich bis zum nächsten Mal.
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