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  • AutorenbildFelix Thomann

Interieur Architektur Fotografie und Photoshop Post-Processing Workflow

Die Architektur Fotografie ist ein Bereich der Fotografie, der von der Herangehensweise mit der Landschaftsfotografie vergleichbar ist. Der entscheidenden Unterschied dabei ist, dass der Fotograf auch Einfluss auf seine Umgebung nehmen kann und somit die Komposition nicht nur durch die Kameraposition beeinflussen kann. Dies bietet enorm viele kreative Möglichkeiten.


Aber nicht nur während des Fotoshootings, auch im Post-Processing stehen einem Architektur Fotografen unzählige kreative Werkzeuge zur Verfügung. Diese sollte jeder Architektur Fotograf kennen, da diese teilweise in der Aufnahmesituation bereits berücksichtigt werden müssen. Im heutigen Beitrag beleuchten wir deshalb die kreativen Möglichkeiten im Post-Processing mit Adobe Photoshop.


Photoshop Komposition eines modernen, einladenden Wohnbereichs in der Interior Architektur Fotografie
Photoshop Komposition eines modernen, einladenden Wohnbereichs

Photoshop Workflow von Beginn an

Ausgangspunkt ist eine mit Stativ aufgenommene Fotoserie. Dabei wurde pro Aufnahme eine automatische Belichtungsreihe erstellt. Außerdem wurden mehrere Aufnahmen erstellt, die sich im Fokusbereich unterscheiden, damit die spätere Komposition in Nahbereich sowie in der Ferne gestochen scharf ist.


Der Photoshop Workflow beginnt nachdem die gewünschten Bilder ausgewählt werden und als Ebenen in Photoshop importiert werden. Als erstes sollten alle Ebenen automatisch ausgerichtet werden. Nach dem Ausrichten können die unterschiedlichen Fokusbereiche "gestackt" werden. Dabei wählt Photoshop automatisch die scharfen Bereiche der Fotos aus und blendet diese über. Dies bildet die Grundlage für die weiteren Anpassungen.


Gerade in der Architektur Fotografie ist die geometrische Ausrichtung sehr wichtig. Linien die in der Realität vertikal sind, sollten auch im Bild vertikal dargestellt sein. Das Gleiche gilt für horizontale Linien. Deshalb ist der nächste Schritt die Anpassung der horizontalen und vertikalen Linien. Durch die Änderung der perspektive und das Stacking können Randbereiche ohne Inhalt entstehen. Diese werden durch eine Beschneidung des Bildes, auch Crop genannt, entfernt.


Nach diesen ersten gröberen Anpassungen sollte jetzt der Weißabgleich geändert werden, um die Farbtemperatur der Realität einen großen Schritt anzunähern. Der Weißabgleich muss im Laufe der Entwicklung des Bildes dennoch iterativ angepasst werden.



Ausgangspunkt und Ergebnis der Komposition


Lokale Anpassungen in der Architektur Fotografie

Auf die erste Änderung des Weißabgleichs folgt die Reparatur von Bildbereichen oder Objekten mithilfe der Reparatur-Werkzeuge. Dabei werden Störfaktoren, die den Bildfluss unterbrechen oder den Betrachter ablenken, ausgebessert. Zu weiteren lokalen Anpassungen gehört die lokale Helligkeitsanpassung, die Anpassung der Farbe in bestimmten Bereichen oder im gesamten Bild und das hinzufügen von Effekten.


Bei der lokalen Helligkeitsanpassung kommen die durch die automatischen Belichtungsreihen erstellen Bilder zum Einsatz. Für die jeweils hellere beziehungsweise dunklere Variante kann der gleiche Prozess wie oben beschrieben durchlaufen werden. Durch das Zusammenfügen der bearbeiteten Belichtungsreihen und der Anwendung von Masken in Photoshop können bestimmte Objekte oder Bereiche im Bild zu akzentuiert werden. Dies wird auch als Malen mit Licht oder Light painting bezeichnet.


Am Ende wird dem Bild Plastizität verliehen, indem bereits helle Bereiche leicht weiter aufgehellt werden und dunkle Bereiche dunkler gemacht werden. Diese Technik kommt aus dem Portrait Bereich und wird als Dodge and Burn bezeichnet. Nach der Anwendung der Dodge and Burn Technik wird das Bild noch über einen Hochpassfilter geschärft und dieser Effekt über eine Maske nur lokal angewandt.






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