Im heutigen Beitrag möchte ich nützliche Erfahrungen zum Thema Langzeitbelichtungen bei Tag unter Nutzung eines Graufilters (oder auch Neutraldichtefilter genannt) teilen.
Generell lässt ein ND Filter weniger Licht auf den Sensor, weshalb eine höhere Belichtungszeit gewählt werden muss, um ein ordentlich belichtetes Bild zu erzeugen.
Dadurch entstehen diese wunderschönen, nebelartigen Effekte bei bewegten Objekten. Der Klassiker ist hierbei Wasser und Wolken zu glätten. Bei ausreichend langer Belichtungszeit können aber auch vorbeilaufende Personen auf einer Straße ausgeblendet werden, da die Zeit nicht ausreicht um sie auf dem Sensor abzubilden.
Kategorien von Neutraldichtefiltern
Zwei Hauptkennzahlen werden bei unterschiedlichen Herstellern verwendet, um die Lichtdurchlässigkeit anzugeben.
Bei der STOP Variante (zum Beispiel 4 STOP) wird angegeben, um wie viele Blendenstufen der Filter die einfallende Lichtmenge reduziert, weshalb dann die Belichtungszeit dementsprechend angepasst werden kann.
Eine zweite Variante ist die Angabe der Filterintensität über einen Faktor, zum Beispiel ND1000x. Dies bedeutet, dass die Belichtungszeit bei optimaler Belichtung ohne Filter, mit Filter vertausendfacht werden muss, um wieder eine optimal belichtete Aufnahme zu erhalten. Wer sichergehen will, kann auf eine der zahlreichen Apps zurückgreifen.
Von der Theorie zur Praxis
Ist die Belichtungszeit kalkuliert, kann es auch schon losgehen. Für Aufnahmen, wie in diesem Beitrag, ist ein Stativ oder eine Auflage zwingend notwendig. Folgendes Vorgehen hat sich für die Nutzung eines ND1000x Filters bewährt, da dieser, sobald montiert, nicht mehr genügend Licht durch den Sucher lässt, um mit dem Auge irgendetwas zu sehen.
Zuerst wird der gewünschte Bildausschnitt festgelegt, dann das Stativ sicher aufgestellt und somit der Ausschnitt fixiert. Daraufhin werden alle Einstellung im manuellen Modus gewählt und die Belichtung ohne Filter getestet. Wenn die Testaufnahme überzeugt, dann die kalkulierte Belichtung auswählen. Danach wird der Fokus auf den gewünschten Bereich eingestellt, dies kann auch per automatischer Fokussierung erfolgen. Nach erfolgreicher Fokussierung wir der Auto-Fokus deaktiviert.
Jetzt kann der ND Filter mit äußerster Vorsicht auf die Vorderseite des Objektivs geschraubt werden. Bei gleichzeitiger Verwendung eines Polarisationsfilter kann dessen Ausrichtung vorher per "durchblicken" und drehen des Filters um 90°, im 90° Winkel zur Sonne, überprüft werden. Sind alle Filter aufgesetzt, kann die Belichtung per Fernauslöser oder per Timer gestartet werden.
Viel Spaß beim ausprobieren.
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