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  • AutorenbildFelix Thomann

Einsteiger-Guide in die Automotive Fotografie: Teil 1 Interieur

Die Automotive Fotografie ist vergleichbar mit der Produktfotografie oder kann als Unterkategorie gesehen werden. Bei der Darstellung von sehr hochwertige und sehr teuren Produkten sind alle Fähigkeiten des Fotografen gefordert, um das Produkt optimal zu präsentieren und somit für den Kunden interessant zu machen, sodass dieser es kaufen will. Dabei spielt eine ansprechende Bildkomposition eine genau so große Rolle wie die überlegte Vorbereitung und die professionelle Nachbearbeitung.


In der Automotive Fotografie gibt es zwei große Arbeitsbereiche: Interieur und Exterieur. In diesem Beitrag möchte ich tiefer auf die Fotografie des Interieurs eines Autos eingehen und was es dabei zu beachten gibt.


Interieur Ansicht eines Audi A8 60 TFSIe quattro.
ISO50 70mm f2.8 0,3s

Detailansichten


Bei der Fotografie des Interieurs kommt es vor allem auf die Details an. Dabei sollte der Fotograf als allererstes die besonderen Features des Autos inspizieren und sich dabei in die Designer hineinversetzen, was diese sich beim designen des Interieurs gedacht haben. Auf diesem Weg können Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale herausgearbeitet werden, die bereits bei der Konzeption des Autos dazu erstellt wurden, den späteren Kunden von diesem Auto zu überzeugen. Genau diese Elemente gilt es nun fotografisch ansprechend zu präsentieren.


Beim Audi A8 60 TFSIe quattro ist zum Beispiel die Lüftung so ein Feature. Bei ausgeschaltetem Motor ist diese sehr ordentlich hinter der Zierleiste in Holzoptik am Armaturenbrett verborgen. Wird der Motor angeschalten, dann öffnet sich die Abdeckung und die Lüftung kommt zum Vorschein.


Generell ist für die Fotografie des Interieurs in der Automotive Fotografie ein kompaktes Stativ wie zum Beispiel ein Reisestativ zu empfehlen. Diese kann bequem auf der Rückbank oder außerhalb des Autos aufgebaut werden und der Fotograf hält sich damit alle gestalterischen Freiheiten offen. Für Detailansichten der besonderen Features ist ein Zoomobjektiv zu empfehlen, da die Bewegungsfreiheit im Auto teilweise sehr eingeschränkt ist. Persönlich empfinde ich für Detailansichten eine möglichst kleine Blendenzahl und somit eine große tiefen Unschärfe als sehr ansprechend. Dies verleiht meiner Meinung nach einen hochwertigen Look.


Etwaige Probleme die der Fotograf kennen auf seinem Radar behalten sollte ist der Umgang mit störende Reflexionen. Dem kann durch Image Stacking in der Nachbearbeitung entgegengewirkt werden, aber auch nur wenn der Fotograf während des Fotoshootings berücksichtigt hat. Ein weiterer Punkt der bei der Fotografie von hochwertigen und teuren Produkten zu beachten ist, ist das Thema Staub/ Dreck/ Spritzer. Dies kann unter großem Zeitaufwand auch in der Nachbearbeitung behoben werden. Wenn der Staub oder die Spritzer aber bereits vor der Aufnahme entfernt werden, spart man sich die Mühen. Als letztes wären noch Ablenkung im Hintergrund oder außerhalb des Autos zu nennen, die wiederum vom Hauptfeature der Aufnahme ablenken und die Wirkung des Bildes beeinträchtigen. Bei hochwertigen Produkten muss das Bild diese Wirkung eben übertragen.



Vollansicht


Neben den Details spielt auch die Vollansicht eine wichtige Rolle, denn sie gibt dem Kunden einen Überblick über die Räumlichkeit, die Anordnung der Elemente und einen generellen Eindruck des Interieurs. Hier gelten genau die gleichen wichtigen Prämissen wie bei dem obigen Abschnitt zu Detailansichten. Ein hochwertiges Produkt sollte hochwertig fotografiert sein.


Auch bei der Vollansicht ist der Einsatz eines Stativs sinnvoll. Da allerdings möglichst viel vom Innenraum des Autos präsentiert werden soll, ist der Einsatz eines Weitwinkelobjektivs von Vorteil. In extremen Situationen kann sogar zum Super Weitwinkel Objektiv gegriffen werden. Dabei sollte der Fotograf bereits in der Aufnahmesituation darauf achten, dass die optische Verzerrung nicht zu groß ausfällt. Die Wahl einer größeren Blendenzahl für mehr Tiefenschärfe ist bei Vollansichten geeignet.


Bei der Nachbearbeitung sollte darauf verzichtet werden Farben allzu sehr zu verändern, da das Produkt für den Kunden möglichst nah der Realität entsprechen sollte.



Vollansicht auf vom Rücksitz zum Lenkrad eines Audi A8 60 TFSIe quattro.
ISO50 24mm f9.0 5,0s

Dies war mein erster Teil des Guides zur Automotive Fotografie, ich hoffe zu fandest den Beitrag hilfreich und interessant und kommst für den zweiten Teil zurück, wenn wir uns mit dem Exterieur befassen.


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